Radeberg, Deutschland

Lernen über Grenzen hinweg: die Erfolgsgeschichte von Kollegen aus verschiedenen Cicor-Standorten

Seit mehreren Jahren stellt die Cicor Gruppe für einen Kunden eine elektronische Brille her, die mit Lichtimpulsen die Kurzsichtigkeit behandelt. Diese Brille ist als Medizinprodukt nach ISO 13485 klassifiziert und soll Kindern, vor allem in Asien, helfen, ihre Sehkraft zu korrigieren.

Warum vor allem in Asien, werden Sie sich fragen. Im Gegensatz zu Europa und den USA, wo die Myopie auf 30-40 % geschätzt wird, liegt sie in Asien bei bis zu 80 %. Das Produkt selbst besteht aus einer Brille, die derzeit am Cicor-Standort in Radeberg (Deutschland) hergestellt wird und einem elektronischen Gehäuse zum Aufladen der Brille, das am Standort Bronschhofen (Schweiz) gefertigt wird.

Ein Teil der Brillenproduktion und des Gehäuses wird derzeit zu Cicor in Batam (Indonesien) verlagert. Künftig wird die PCBA-Produktion für die Brillen in Radeberg und die Montage in Batam stattfinden. Aus diesem Grund besuchten Agus Supriadi, Dwinda Amalia und Nur Hidayati von Cicor Batam vom 15. bis 19. Januar 2024 unseren Standort in Radeberg und wurden von Carolina Jockusch und Timm Krajnc vor Ort fachkundig unterstützt und geschult. Das Produkt umfasst viele Prozessschritte, von der Leiterplattenbestückung über verschiedene elektrische Tests bis hin zum optischen Bonding und der Endmontage.

Die erfolgreiche Zusammenarbeit und die gemeinsamen Anstrengungen jedes Einzelnen von uns haben gezeigt, dass es für Teamarbeit keine Grenzen gibt. Auf eine weiterhin produktive und inspirierende Zusammenarbeit! #WeAreCicor

Investition in neuen Ball-Wedge Dünndrahtbonder

Das Wachstum am Standort Radeberg erfordert den Ausbau der Produktionskapazität unter anderem im Bereich Drahtbonden.

Cicor RHe Microsystems GmbH hat deshalb im Februar 2024 einen neuen Thermosonic-Ball-Wedge-Dünndrahtbonder in Betrieb genommen. Der vollautomatische High Speed Drahtbonder „Bondjet BJ855“ der Firma Hesse Mechatronics GmbH ist sowohl für den vollautomatischen Prozess als auch für den manuellen Betrieb einsetzbar. Im Ball-Wedge-Bondverfahren können u. a. Golddrähte zwischen 17,5 µm und 50µm verarbeitet werden.

Der eingebaute „Bi-Transducer“ ist das Herzstück des Bondkopfes und kann wahlweise mit den Frequenzen 120kHz oder 60kHz betrieben werden, was die Anwendungsbreite des Bonders erheblich steigert. Der grosse Arbeitsbereich (X: 305 mm; Y: 410 mm; Z-Hub: 31 mm) bietet die Möglichkeit, ein breites Spektrum von Produktformaten zu verarbeiten.

Der eingebaute Heiztisch, sowie die Abbondstation ermöglichen einstellbare Bondtemperaturen bis 200°C.

Das integrierte Visualisierungssystem „E-Box“ ermöglicht eine steuerungsunterstützte und reproduzierbare Einrichtung der Bondkopfelemente. Es umfasst eine Kamera zur optischen Darstellung von Bondkapillare und Drahtführung sowie umfangreiche grafische Hilfen zur Justage und Positionskontrolle. Die E-Box reduziert den Zeitaufwand für Einstellarbeiten pro Maschine signifikant.

Mit einer herausragenden Geschwindigkeit von 2 Drähten pro Sekunde und einer Wiederholgenauigkeit von ±1 µm (bei 3 σ) ist das System auf dem neuesten Stand der Technik.

Mit diesem Investment garantiert Cicor RHe weiterhin sowohl eine hohe Qualität der Produkte als auch die Flexibilität zwischen Fertigung in kleinsten Serien und Produktion in hoher Stückzahl.

Boris Garkuscha
Process Engineering

Investition in ein zweites COBOT System

Durch einfache Programmierung und innovative Werkzeugsysteme unterstützen moderne Cobots (kollaborierende Roboter) Unternehmen bei komplexeren Aufgaben in der Prozessautomation.

Die vollautomatische Messplatzbestückung mittels einen mobilen Cobot „UR5“ der Firma Universal Robots GmbH wurde bereits im Jahr 2021 erfolgreich umgesetzt. Um erhöhte Produktions-Stückzahlen in einem Dreischichtbetrieb prozesssicher bearbeiten zu können, wurde im Jahr 2024 ein weiterer Cobot der neuen Generation „UR5 e-Serie“ in Betrieb genommen. Nach erfolgreich abgeschlossener Risikobeurteilung können Cobots ohne trennende Schutzeinrichtungen neben oder mit dem Menschen arbeiten.

Beim Zusammenführen von den Robotersystemen und den Messprozessen an den bestehenden Prüfplatzen wurden folgende notwendigen Arbeiten durchgeführt:

• Messplatzadaption mit automatischer Kontaktierung des Hochfrequenz-Messkopfes auf den Testsockel durch einen Linearantrieb der Firma item®
• Aufbau einer stationären Schutzhaube mit integriertem Sicherheits-Lichtvorhang zum Schutz durch Notstopp bei Eingriff während des aktiven Kontaktier- / Messvorganges
• Realisierung eines automatischen Wiederanlaufens nach Ende der Gefahrensituation
• Erweiterung des bestehenden Testprogrammes für die Steuerung des Linearantriebes und einer Kommunikation zum Roboter über das MODBUS®-Protokoll zum Start des Messzyklus nach Bestückung sowie Übergabe des Messergebnisses an den Roboter zur Ablage in Fehlerkategorien nach Messung
• Komplexe Programmerstellung am Roboter mit hochpräzisem Bildverarbeitungssystem
• Intelligente Sicherheitsüberwachung gegen Eingriff in den Arbeitsbereich durch Not-Halt und automatischen Wiederanlauf am Roboter
• Prozessstabilität – durch automatische Erkennung ist ein falsches Einlegen oder eine vergessene Messung NICHT mehr möglich

Projektteam:  
Steffen Richter
Test Engineering
Boris Garkuscha
Process Engineering

Schulung Exportkontrolle

Am 7. Feburar wurde von Anja Greising eine Exportkontrolle Schulung durchgeführt.